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Paestum, Campanien-Provinz Salerno, Süditalien

  • von Jürgen Maurer
  • 16. Juli 2016
  • 2 Min. Lesezeit


Lage:


Der Ort liegt in einer Ebene etwa 50 km südlich von Salerno in Campanien, Süditalien. Er wurde 2 km von der Mittelmeerküste entfernt angelegt. Das zeigt, dass die Griechen hier keinen Hafen als Handelsstützpunkt anlegen wollten, sondern dass sie die Kultivierung des fruchtbaren Bodens im Sinn hatten. Er ist geschützt hinter einer Lagune, an der sich wohl früher der Hafen befand. Zum Osten und Süden hin wird Paestum durch das Cilento-Gebirge abgegrenzt. Im Norden befindet sich mit dem Sele eine natürliche Barriere.



Sehr gut erhaltene Haupthalle im griechischen Stil


Geschichte:


Die Stadt wurde unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. von Griechen aus Sybaris oder Troizen gegründet. Der Ort ist somit eine Kolonie einer Kolonie, eine sogenannte Pflanzstadt, griech. apoikia. Die fruchtbare Landschaft und umfangreicher Handel führten innerhalb weniger Generationen zu Wohlstand, der sich im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. im Bau großer Tempelanlagen, deren Ruinen bis heute erhalten sind, ausdrückte. Etwa 400 v. Chr. eroberten die Lukaner die Stadt und benannten sie in Paistos um. Möglicherweise handelte es sich aber auch einfach um eine Verschmelzung der von der Heimat abgeschnittenen Kolonistenkultur mit einheimischen Kulturformen. 274–273 v. Chr. wurde sie im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia. Dabei nahmen diese wenig Rücksicht auf alte Sitten und Gebräuche. Es gab größere Umgestaltungen und möglicherweise einen umfangreichen Austausch der Bevölkerung. In der römischen Kaiserzeit verlor Paestum an Wohlstand und Bedeutung. Nach Zerstörungen im 9. Jahrhundert durch die Sarazenen und im 11. Jahrhundert durch die Normannen wurde Paestum aufgegeben. Der Niedergang wurde durch die Versumpfung des Umlandes und die daraus resultierende Malariagefahr beschleunigt. Die Bewohner siedelten, um der Malaria zu entgehen, auf höher gelegenes Gebiet um und gründeten den Ort Capaccio.



Malerisch gelegen am Fuße des Cilento-Gebirges


Wiederentdeckung:


Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort. Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen. Erst im Jahre 1752 wurde er wieder entdeckt, ungefähr gleichzeitig mit Pompeji und Herkulaneum. Die Artefakte wie Vasen, Fließen oder Bilder welcher bei der Ausgrabung gefunden wurden, sind im Museum ausgestellt. Der Eintritt in ist im Eintrittspreis enthalten und das Museum ist voll klimatisiert, welches in den Sommermonaten sehr von Vorteil ist.


Willkommene Schattenspender, in der süditalienischen Sonne unverzichtbar


Bilder:


Auf allen Bildern sind die Ausgrabungen von Paestum zu sehen, viele Teile der alten Anlagen sind bis zum heutigen Tage nicht freigelegt. Da dies nur mit großem finanziellen Aufwand zu betreiben ist und der südliche Teil von Italien als ärmer als der Norden gilt, wird dies noch einige Zeit dauern.



Die Natur erobert sich alles zurück


Quellen:


Literaturnachweis: Übersetzung aus dem offiziellen Handout von Paestum, Wikipedia

Bilder: jürgen maurer

 
 
 

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